Wochenblatt vom 09.04.2021

Corona-Pandemie: Abbruch und Annullierung der Saison 2020/21   

Der Fußballverband Rheinland hat am 27. März entschieden, auch die Saison 2020/21 – wie schon die Spielzeit 2019/20 – abzubrechen und zu annullieren. Vorausgegangen war dieser Entscheidung eine Umfrage unter den Vereinen, bei der sich 86 % für den Abbruch ausgesprochen hatten. Die schon seit Oktober 2020 unterbrochene Saison und die bis dahin ausgetragenen Spiele werden also nicht gewertet, d.h. es gibt keine Auf- und Absteiger. Die Spielzeit wird vielmehr nach der Sommerpause neu gestartet – vorausgesetzt natürlich, die „Impf-Strategie“ auf Bundes- und Landesebene greift endlich und die Corona-Fakten lassen es dann zu, den Trainings- und Spielbetrieb wieder aufzunehmen.

Und wie gesagt: Wir werden bis dahin zu entscheiden haben, ob wir erneut 3 Mannschaften melden und (wenn ja) für welche Spielklassen. Es besteht jedenfalls weiterhin die Option, ab August/September mit der  Ersten in der A-Liga, der Zweiten in der B-Liga und der Dritten in der D-Liga anzutreten. Die Antworten auf diese Fragen hängen allerdings entscheidend davon ab, welche Spieler uns – nach dann eineinhalb Jahren ohne echten Fußballbetrieb – noch zur Verfügung stehen und wer den derzeit vakanten Trainerposten bei der 1. Mannschaft übernehmen wird. Es ist also auch durchaus möglich, dass wir mit der Ersten und der Zweiten freiwillig eine Klasse tiefer antreten, weil die sportlichen Resultate bis zur Unterbrechung der Saison im Herbst 2020 nicht berauschend waren.

Und für alle Kritiker, die ohne Kenntnis der Fakten sagen, dass wir das schon im vergangenen Jahr hätten tun müssen und die mit ihren „gut gemeinten Ratschlägen“ seit geraumer Zeit hinter den Kulissen bewusst oder unbewusst für Unruhe sorgen, hier noch einmal zur Klarstellung:

Erst nachdem im Frühsommer 2020 rund 50 Fußballer uns verbindlich zugesagt hatten, auch in der Saison 2020/21 für die Viktoria Fußball zu spielen, haben wir die Erste wieder für die A-Liga und die Zweite – weil sie sich zuvor sportlich dafür qualifiziert hatte – erstmals für die B-Liga gemeldet. Erst danach haben uns rd. 10 Spieler in Richtung anderer Vereine verlassen bzw. spielen seither aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr (regelmäßig) Fußball. Die Turbulenzen um den damaligen Trainer der Ersten, Jens Schumacher, zu dem wir auch nach seinem verständlichen Rücktritt vom 14. September 2020 weiterhin uneingeschränkt stehen, konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht vorhersehen.

Jedenfalls ist es so und nur so dazu gekommen, dass wir mit der 1. und der 2. Mannschaft bei der erneuten Unterbrechung der Saison Ende Oktober 2020 Tabellenletzter in der A-Liga bzw. B-Liga waren und zum Teil desaströse Niederlagen hinnehmen mussten. Wir werden das weitere Vorgehen deshalb sorgfältig abwägen, damit wir nach Möglichkeit nicht noch einmal – und diesmal sehenden Auges – in eine solche Situation geraten.

Der Vorstand hat sich auch in den letzten Jahren bemüht, die Dinge gerade im sportlichen Bereich, aber auch im übrigen Vereinsgeschehen nachhaltig zu gestalten: Die umfangreiche Sanierung des Sportgeländes, der erstmalige A-Liga-Aufstieg der 1. Mannschaft nach 50 Jahren und die arbeitsintensive Vorbereitung und Durchführung aller Veranstaltungen zur 100-Jahr-Feier im Jahr 2019 sind – neben dem „Tagesgeschäft“ für 5 Abteilungen und bis zu 10 Jugend- und Seniorenmannschaften allein im Bereich Fußball – nur einige von vielen Aktivitäten, die allein deswegen denkbar waren, weil viele Mitglieder sich ehrenamtlich engagiert und ihre Zeit, Kraft und Nerven für den Verein investiert haben.

Und auch während der Corona-Pandemie, die ja bereits seit März 2020 die sportlichen Aktivitäten hemmt, waren wir nicht untätig: Die nach Jahrzehnten dringend notwendige Erneuerung der Heizung im Vereinsheim wurde im Zusammenwirken mit der Orts- und Verbandsgemeinde auf den Weg gebracht. Die Gemeinde hat die notwendigen Mittel dankenswerterweise in ihren Doppelhaushalt 2021/22 eingestellt, und wir werden uns auch bei der (hoffentlich zeitnahen) Umsetzung dieser Maßnahme im Rahmen unserer Möglichkeiten wieder mit Eigenleistungen einbringen. Unserem „Feuerwehrmann für brenzlige Situationen“, Frank Schmitt und seiner Firma, ist es bisher (noch) immer gelungen, bei den gehäuften Ausfällen der Technik wieder für geheizte Umkleiden und heißes Duschwasser zu sorgen. Dafür an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Frank, der uns zur Not auch sonn- und feiertags uneigennützig hilft.

Derzeit beabsichtigen wir, bis zum Herbst auf dem Podest neben dem Vereinsheim das (bereits erläuterte) feststehende Kiosk-Gebäude mit integriertem Getränkelager zu errichten – sofern und soweit die Corona-Regeln die entsprechenden Arbeiten zulassen. Die Entwurfs- und Detailplanung hierfür hat uns Werner Schaack schon im vergangenen Jahr erstellt, ganz zu schweigen davon, dass er auch das umfangreiche Genehmigungsverfahren maßgebend begleitet hat (die bürokratischen Hürden waren hierbei in etwa denen des Prozesses bei den Corona-Impfungen vergleichbar…). Deshalb gilt Werner Schaack und Volker Berens (er war in Teile des Genehmigungsverfahrens eingebunden) hier ebenfalls ein ganz herzliches Dankeschön für ihre Arbeit – auch sie haben ihre Architekten- und Ingenieurleistungen ehrenamtlich erbracht. Wir werden versuchen, dieses Vorhaben – trotz unserer massiven Corona-bedingten Einnahmeausfälle – ausschließlich aus Spenden und Mitteln des Sportvereins und durch Eigenleistungen zu realisieren.

Der Vorstand